Kapitel 7 Unternehmensstrategien und Unsicherheiten

In diesem Kapitel stellen wir Auswertungen zu unternehmensinternen Herausforderungen vor, die als besonders zentral beurteilt werden. Hierzu zählen beispielsweise Investitionen und Anpassungen bei Produktionsprozessen sowie Unsicherheiten, denen die Unternehmen gegenüberstehen.

7.1 Anpassungen im Produktionsprozess

Wie aus Abbildung 7.1 hervorgeht, bewerteten die Unternehmen die Wichtigkeit einer laufenden Anpassung ihrer Prozesse zur Steigerung der internen Effizienz mit einem durchschnittlichen Wert von 3.8 (1 unwichtig und 5 sehr wichtig). Dies ist ein relativ hoher Wert, welcher in einigen Branchen noch übertroffen wird (z.B. im Handel). Die Häufigkeit, mit welcher solche Anpassungen vorgenommen werden, ist dagegen etwas tiefer. Aber auch hier gibt es Unterschiede zwischen den Branchen, wobei sich zeigt, dass insbesondere im Bereich «Information & Kommunikation» Produktionsprozesse relativ häufig angepasst werden. Schliesslich zeigt sich in Abbildung 7.1, dass Prozessanpassungen mit der Unternehmensgrösse zusammenhängen: Kleine Unternehmen messen solchen Anpassungen eine deutlich geringere Wichtigkeit zu und führen sie auch seltener durch.


Abbildung 7.1: Anpassungen von Unternehmensprozessen für Erfolg des Unternehmens

Anpassungen im Produktionsprozess können als Instrument dienen, um negative Auswirkungen eines allfälligen Fachkräftemangels zu kompensieren. Allerdings zeigt Abbildung 7.2, dass die befragten Unternehmen solche Prozessanpassungen kaum als Reaktion auf Fachkräftemangel einsetzen. Dies kann entweder darauf hindeuten, dass die derzeit existierenden Möglichkeiten zur Prozessanpassung nicht als geeignete Lösungen gegen Fachkräftemangel angesehen werden, oder dass der Fachkräftemangel kein allzu gravierendes Problem darstellt, das solche Anpassungen notwendig machen würde.


Abbildung 7.2: Anpassungen von Unternehmensprozessen gegen Fachkräftemangel

7.2 Unsicherheiten

Unternehmen sind in ihrer Tätigkeit laufend diversen Unsicherheitsfaktoren ausgesetzt. Abbildung 7.3 zeigt, dass im letzten Jahr die Preisentwicklung mit einem durchschnittlichen Wert von 3.4 die grösste Unsicherheit darstellte.


Abbildung 7.3: Zukünftige Unsicherheiten der Unternehmen

Deutlich geringer werden die Unsicherheit bezüglich des Wechselkurses des Schweizer Frankens gegenüber anderen Währungen sowie die Regelung der Nachfolge eingeschätzt. Letzteres ist jedoch bei Kleinunternehmen ein markant grösserer Unsicherheitsfaktor als bei grösseren Unternehmen. Für Unternehmen aus den Bereichen «Handel» und dem Industriesektor ist wiederum das Wechselkursrisiko deutlich stärker ausgeprägt als in anderen Branchen. Dies dürfte primär mit der stärkeren Auslandsverflechtung dieser Bereiche zusammenhängen.

Zusammenfassend zeigt sich, dass die befragten Unternehmen Prozessanpassung als zentral betrachten, wobei diese insbesondere im Bereich «Information & Kommunikation» verbreitet sind und häufiger von grösseren Unternehmen durchgeführt werden. Allerdings scheinen diese Anpassungen derzeit nicht als Instrument gegen den Fachkräftemangel eingesetzt zu werden. In Sachen Unsicherheitsfaktoren erwies sich im vergangenen Geschäftsjahr insbesondere die Preisentwicklung als wichtiger Aspekt. Für einen Teil der kleineren Unternehmen ist zudem die Regelung der Nachfolge ein relevanter Unsicherheitsfaktor und Unternehmen aus dem Bereich Handel und Industrie beschäftigen sich deutlich stärker mit Währungsrisiken.